Regel der Bruderschaft des Weges swap_horiz

Grundsatz und Fundament

  • Wir sind Männer, die wissen, dass Identität scheitern kann.
  • Wir sind Männer, die nicht bei diesem Scheitern stehen bleiben wollen.
  • Wir sind Männer, die wissen, dass sie nach dem Bild Gottes geschaffen sind.
  • Wir sind Männer, die daher nicht ihr Scheitern kultivieren wollen, sondern danach trachten, dem Bild und Gleichnis gleich zu werden, das Gott sich von uns gemacht hat, zur Verherrlichung seines heiligen Namens.

Daher achten wir folgende Regeln besonders: 

  • Wir wissen um unsere hohe Berufung als Männer, die größer ist als das, was wir in unserer Sexualität oder durch Verwundungen und Brüche in unserem Leben und durch Diskriminierung erleben.
  • Wir wissen aber auch, dass wir mit den Fragen, die uns aus unserer konflikthaft empfundenen Sexualität oder aus unseren Verwundungen und Brüchen entgegenkommen, umgehen müssen.
  • Der Umgang mit unserer Fragen hat uns befreit, unsere Sexualität und den Umgang mit unseren Lebensverwundungen selbstbestimmt zu leben.
  • Wir haben uns als christliche Gemeinschaft dafür entschieden, Gott durch die Achtung der Ehe von Mann und Frau zu ehren. Wir sehen in der Einheit von Mann und Frau ein Geheimnis, das Gott in die Schöpfung gegeben hat. Dies ist für jeden Bruder der Gemeinschaft eine selbstbestimmte Entscheidung. Wir verwirklichen daher unseren Stand als Männer entweder in einer ehelichen Gemeinschaft von Mann und Frau oder als ledige Männer, die das Geheimnis der Zweigeschlechtlichkeit durch Enthaltsamkeit ehren.
  • Als Glieder der Gemeinschaft üben wir uns daher ein, mit den Fragen, die unsere Sexualität an uns stellt und unseren Lebenswunden, in offener, rücksichtsvoller Weise umzugehen. Wir tun dies, in dem wir nach dem Rhythmus des gesunden Lebens leben. Wir folgen diesem Rhythmus, der im wesentlichen der Salutogenese folgt, um nach Jahren der Selbstvergessenheit und Entfremdung zu einem gelingenden Leben aufzubrechen. Wir folgen dem Rhythmus des gesunden Lebens aber auch deshalb, weil er uns ein Leben mit Gott ermöglicht.
  • Aus dem Vollzug des Rhythmus des gesunden Leben folgt, dass wir uns als Brüder ein Zuhause geben, in dem wir uns in Liebe und Ermahnung zur Seite stehen.
  • Zum Aufbau von geistlicher und psychischer Gesundheit gehört die tägliche Anstrengung, dass ich meinen Konflikt verstehe, dass ich versuche hinderliche Persönlichkeitsstrukturen zu überwinden, dass ich mich aus verstrickten Beziehungen befreie und dass ich mich nicht von alten Traumata gefangen nehmen lasse, sondern die Führung eines befreiten, selbstbehauptenden Lebens anstrebe.
  • Wir teilen gemeinsam die Zuversicht, dass sich geistlich und psychisch gesundes Leben nur in der Achtung der Heiligen Schrift und den Geboten Gottes verwirklichen kann. Wir lesen daher regelmäßig die Heilige Schrift, weil sie uns vermittelt, was real, heilsam ist und in guter Weise zum Leben hilft.
  • In unserem Lebensvollzug gehen wir nicht nur achtsam mit uns selbst um, vielmehr trachten wir danach, dass wir als Männer dem Bild und Gleichnis gleichgestaltet werden, das Gott sich in Christus von uns gemacht hat, zur Verherrlichung seines heiligen Namens. Daher helfen wir uns als Gemeinschaft, die Berufung zu verwirklichen, die Gott individuell verschieden in jeden Bruder gelegt hat. Aller Umgang mit unserer inneren Fragen ist daher hingeordnet auf die Förderung des Apostolats, das der einzelne Bruder im Leib Christi und in der Gesellschaft nach Gottes Wille leben soll.

Durch was verwirklicht sich die Bruderschaft 

  • Damit die Bruderschaft eine Gemeinschaft lebendiger Beziehungen bleibt, verpflichten wir uns zum täglichen Gebet der Liturgie und dem Gebet für die Brüder.
  • Wir suchen die Brüder, wenn wir in Schwierigkeiten kommen, die das Leben nach dem gesunden Rhythmus des Lebens gefährden oder wenn wir uns in Verstrickungen, Fehlhaltungen oder Sünden verloren haben.
  • Wir verpflichten uns zur gegenseitigen Achtsamkeit und gehen auf einen Bruder zu, wenn er vom Weg abgekommen ist.
  • Wir bekennen voreinander Sünde, damit wir vom Nichtigen zum Leben zurückkehren. Dazu hat jeder Bruder eine Bezugsperson, bei dem er regelmäßig, mindestens aber einmal im Monat, die Beichte praktizieren kann.
  • Wir informieren die Brüder regelmäßig über Anliegen, die in unserem Leben relevant sind. Die Gemeinschaft der Brüder verpflichtet sich, für die Anliegen des Bruders zu beten und steht ihm mit Rat und Tat zur Seite.
  • Wir nehmen an den zwei mal im Jahr stattfindenden Retraiten teil.
  • Wir bringen uns als lebendiges, gestaltendes Glied in das Leben der Bruderschaft, der Förderung anderer Männer, die mit ähnlichen Fragen unterwegs sind, in die Kirche Jesu Christi und die Gesellschaft ein.
  • Wir setzen uns dafür ein, damit Menschen, die ihre Sexualität konflikthaft empfinden, in Kirche und Gesellschaft gehört und nicht durch Diskriminierung ausgeschlossen werden.