Die Struktur der Bruderschaft swap_horiz

Die Gemeinschaft der Brüder

Das wichtigste Element der Bruderschaft des Weges ist die Gemeinschaft. Daher wollen wir zuerst von ihr sprechen. Die Gemeinschaft der Brüder hat für sich Formen des Gebetes, Formen der Selbsterfahrung, Formen des Miteinander-Arbeitens entwickelt, die einem Ziel dienen: Dem Wachstum und der Förderung des Bruders. Wir verstehen uns daher als fördernde und heilende Gemeinschaft. (Da wir Konversionsbehandlungen ablehnen, ist damit in keiner Weise Heilung von Homosexualität gemeint!)

Die Gemeinschaft der Brüder verwirklicht sich in unterschiedlicher Weise:

1. Das Netzwerk der täglichen Unterstützung 

Auch wenn sehr wenige Brüder der Bruderschaft in einer Lebenszelle gemeinsames Leben teilen, so wollen wir uns als Gemeinschaft täglich unterstützen. So wissen wir, dass jeder aufgrund seiner Verletzung und der dadurch in seinem Leben entstanden Scham und Schuld täglich vor Herausforderungen steht. Für diese Herausforderungen kann er sich jeden Tag neu mit den Brüdern verbinden. Er kann sich Rat und Beistand von ihnen holen, damit ihm sein Alltag gelingt und dass er sein Mannsein, trotz seiner inneren Konflikte, erfüllend leben kann.

Die Gefährten

Damit dies gelingen kann hat jeder Bruder, der ein Gelübde auf Zeit abgelegt hat, einen Gefährten. Dieser Gefährte ist für ihn der erste Ansprech- und Austauschpartner, vor allem dann, wenn es in seinem Leben eng wird. Aber auch dann, wenn er Erfolge und Siege zu feiern hat. - In der Regel sollen sich die Gefährten einmal in der Woche austauschen.

Das Gebetsnetzwerk

Neben dem Gefährten hat jeder Bruder die Möglichkeit Anliegen in das interne Gebetsnetzwerk der Bruderschaft einzubringen. Dies geschieht auf elektronischem Weg. Über das Gebet hinaus nehmen einzelne Mitglieder der Gemeinschaft daraufhin Kontakt mit dem Bruder auf. Sie ermutigen ihn, bestärken ihn oder bieten konkrete Hilfe an.

Die Mentoren

Den Brüdern, die zur Probe aufgenommen wurden, ist ein Mentor zugeordnet. Sie helfen dem Bruder, in die Gemeinschaft hineinzufinden. Sie leiten die Brüder an, nach dem Rhythmus des gesunden Lebens zu leben und ihre Spiritualität mit der Spiritualität der Bruderschaft zu verbinden.

Die Beichthörer

Für das persönliche Wachstum ist die Beichte von besonderer Bedeutung. Daher sucht sich jeder Bruder einen Beichthörer. Dieser muss nicht Mitglied der Bruderschaft sein. Die protestantischen Geschwister wählen oft einen Bruder aus, bei dem sie regelmäßig ihre Sünden bekennen. Die katholischen Geschwister gehen mindestens einmal im Monat zur sakramentalen Beichte, also zu einem Priester oder Beichtvater ihres Vertrauens. Im Beichtgespräch stehen nicht die Sünden des 6. Gebotes im Vordergrund, sondern vor allem die Sünden, die mit der Verletzung der Persönlichkeit des Bruders zusammenhängen. - Dort wo Brüder einen Bruder der Gemeinschaft als Beichthörer wählen, findet keine gegenseitige Beichte statt. Jeder geht zu einem anderen Bruder, so soll es möglich sein, dass jeder Beichthörer dem bekennenden Bruder ehrlich und offen ein Wort der geistlichen Wegweisung nach dem Bekenntnis der Sünde zusprechen kann.

2. Regionale Gruppen 

Jeder Bruder ist einer regionalen Gruppe zugeordnet, die sich mindestens einmal im Monat trifft. Die Regionalen Gruppen leben nach dem Rhythmus des gesunden Lebens. Jeder darf also in der Gruppe mit allem nach Hause kommen, was ihn belastet oder freut. Er darf sich in der Gruppe und mit Hilfe der Brüder verstehen. Er darf seine Konflikte lösen und er darf sich Ermutigung von den Brüdern holen. Diese Ermutigung hat in der Bruderschaft immer drei Formen: Die Form des Gebetes, die Form des brüderlichen Rates und die Form der emotionalen Ermutigung und Auferbauung. - Jede regionale Gruppe wird von einem oder zwei Brüdern geleitet.

3. Die Retraite 

Zweimal im Jahr findet eine Retraite der Bruderschaft statt. Meist im Frühjahr und im Herbst. Die Brüder kommen dann zu einem dreitätigen Treffen zusammen, hören auf Lehre zur Lebensführung, die biblisch und psychologisch fundiert ist und die die Brüder dort abholen will, wo sie stehen. Die Brüder praktizieren in dieser Zeit auf unterschiedliche Weise Gemeinschaft, immer mit dem Ziel der Auferbauung und der Ermutigung jedes Einzelnen.

4. Die Woche gemeinsamen Lebens 

Alle zwei Jahre findet eine Woche gemeinsamen Lebens statt. Dort arbeiten die Brüder vertieft miteinander, erleben aber auch durch gemeinsame Abenteuer, durch Feiern, durch Mitteilen, etc. Gemeinschaft.

5. Der Tag der Bruderschaft 

Einmal im Jahr findet der Tag der Bruderschaft statt. Im Mittelpunkt des Tages steht der Aufnahmegottesdienst. An diesem Tag sind auch alle Ehefrauen und Kinder der Bruderschaft eingeladen.

Die Leitung der Bruderschaft 

1. Der Prior 

Der Bruderschaft steht ein Prior vor, der alle 4 Jahre aus der Mitte der Gemeinschaft gewählt wird. Der Prior wird auf die Regel der Gemeinschaft verpflichtet und übernimmt damit die besondere Sorge für die Brüder. Er muss alles tun, damit jeder einzelne Bruder in der Bruderschaft in seinem Mannsein wachsen kann. Ihm obliegt es aber auch, jeden Bruder in seiner speziellen Lebenssituation zu sehen. - Der Prior arbeitet mit allen Gliedern der Bruderschaft zusammen: Mit dem Brüderrat, den Leitern der Regionalen Gruppen und den Mentoren.

2. Der Rat der Brüder

Dem Prior ist ein Brüderrat zur Seite gestellt. Der sich einmal im Monat trifft, um über die Anliegen der Bruderschaft und über die Anliegen der Brüder zu beten und zu beraten. In das Gespräch des Brüderrates werden auch die Leiter der Regionalen Gruppen eingebunden.